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Unsere Philosophie

«Warum RoHuSchu herkömmlich traditionelles Hundetraining ablehnt“

Sicherlich haben Sie sich schon oft die Frage gestellt, welcher Hundetrainer der «oder die» Richtige ist ? Die Auswahl ist riesig

Bei der Wahl des Hundetrainers sind viele Hundehalter im Zweifel, wer die Wahl hat, hat die Qual. Zahllose Personen und Unternehmen bieten klassisches Hundetraining an – online wie offline. Die meisten Hundeschulen arbeiten vorwiegend mit «Leckerli» (kleine Häppchen als Belohnung), was meiner Ansicht nach, nicht in der Natur des Hundes liegt.

Selbst ernannte Hundetrainer/innen (der Beruf verlangt keine Zertifizierung) arbeiten auf der Basis, dass offenbar in nahezu jeder Situation, wo der Hund was lernen soll, die Vergabe von «Leckerli» zur Belohnung, zur Angstbekämpfung, fürs Alleinsein-Üben, usw… usw..  die Lösung sein soll.

Wie sich mein Wandel herauskristallisierte.

Am Anfang hatte auch ich diesen Weg eingeschlagen.

Unser jetziger erster Hund (Lucy) zog mit acht Wochen in ihr neues zu Hause ein und die Suche nach einer geeigneten Hundeschule nahm ihrem Gang.

Ich entschied mich zur Teilnahme an Gruppentrainings-Stunden mit einem offiziellen Hundetrainer. Vor jedem dieser samstäglichen Termine packte ich große Mengen an «Leckerli» ein – für besondere Leistungen (z. B. erfolgreiches Balancieren über einen Baumstamm) mussten die tollen «Leckerlis» her – und doch reichten sie nie aus. Man half mir regelmäßig aus.

Neben dem Bombardement mit Snacks war ein weiterer wichtiger Bestandteil dieses Unterrichts der typische Singsang. Bedeutet: Ein Befehl sollte in einem möglichst bestimmten Ton aufgefordert werden. Folgte der Hund ihm, musste man blitzschnell die Stimme in höchste Oktaven schrauben. „Feiiiiiiinnn!!!” hallte es nur so durch den Wald. Je höher desto besser.

Ich bestreite nicht, dass herkömmlich traditionelles Hundetraining funktioniert.

Wer sich ein wenig mit dem Thema befasst hat, weiß sicherlich, dass das klassische Hundetraining seinen Ursprung bei Arbeits-, Jagd- und Polizeihunden entsprang. Dort standen Gehorsam und Kontrolle im Vordergrund. Später wurden psychologische Konzepte wie die herkömmliche und die operante (bedeutet, dass sie durch die Konsequenzen ihres Verhaltens lernen) Konditionierung eingeführt. Hunde lernen durch Belohnung, Bestrafung oder die Verknüpfung von Reizen.

In vielen Hundeschulen wird noch heute eine Kombination aus Befehlen, «Leckerlis» und Lob eingesetzt, oft begleitet von hochgestimmtem Singsang stimmlich motivierter Lobpreisung. Moderne Trainingsansätze setzen hingegen stärker auf positive Verstärkung, Motivation und eine vertrauensvolle Bindung zwischen Hund und Halter.

Doch nur weil Hundetraining funktioniert, heißt das nicht automatisch, dass man es anwenden muss.

 

Vor Vertrauen kommt Respekt. 

Kurz gesagt, basiert der Ansatz auf der Rudelführer-Theorie. In der Kommunikation kann man auf Sprache vollständig verzichten. Sprache findet in der Tierwelt nicht (in unserer Form) statt. Bei Tieren  geht es mehr um Energie und Körpersprache. Natürlich werden aber auch mit Bellen und Fauchen Signale gesetzt. Der Rudelführer – und dies sollte der Halter sein – muss Ruhe, Fokus und Präsenz ausstrahlen. Das hat für den Hund nicht zuletzt den Vorteil, seinen Aufforderungen folgen zu können. Vor Vertrauen kommt Respekt, so eine meiner Lektionen. Das Ganze ähnelt sehr dem Ansatz des US-Amerikaners Cesar Millan alias Dog Whisperer.

Am wichtigsten ist es, den Hund als das zu betrachten, was er ist, ein Tier mit Instinkten, Bewegungsdrang und auch einem Bedürfnis nach einer klaren Rangordnung. Ein Beispiel aus dem Alltag: Kommt unsere Hündin völlig unausgelastet auf die Wiese, rennt sie Los und beschnuppert erstmal alles und tobt herum. Dies liegt einerseits daran, dass sie sich vorher nicht ausgepowert hat – die ganze Energie ist angestaut und sie weiß gar nicht, wohin damit.

Als weiteres habe ich sie nicht angeführt. Ich habe sie einfach drauflos preschen lassen – sie ist überfordert mit ihrer Freiheit und hat offenbar auch das Gefühl, mich vor dem Unbekannten (z. B. dem lesenden Mann mit Kappe auf seiner Decke sitzend) beschützen zu müssen. Das ist nicht ihre Aufgabe. Wenn ich will, dass mein Hund mit mir lebt – in unserem Haus statt in einem Rudel in der Natur –, dann muss ich ihr insofern gerecht werden, als ich ihr zumindest das Unterordnen erleichtere.

Konditionierung zerstört die natürlichen Instinkte des Hundes.

Konditionierung, also das Lernen durch Belohnung oder Bestrafung, führt dazu, dass Hunde nicht mehr instinktiv handeln. Demnach erwarten wir Menschen dadurch, dass sie sich so verhalten, wie wir es vielleicht von unsereins erwarten würden.

Seit Tausenden von Jahren werden Hunde domestiziert. Und vermutlich leiden Haushunde nicht darunter, «Leckerlis» zu erhalten. Es sei denn, man übertreibt es und sie bekommen dadurch gesundheitliche Probleme wie Übergewicht oder einseitige Ernährung. Es ist jedem Hundehalter selbst überlassen, ob er den moderneren Ansatz versuchen möchte und sich danach nach eigener Erfahrung sogar überzeugen lässt.

Eine bewährte Wertschätzung vieler Hundehalter ist es, dass Hunde Sitz und Platz machen, wenn sie dazu aufgefordert werden, Pfötchen geben und darüber hinaus allenfalls auch so manches Kunststückchen beherrschen. Kurz gesagt, dass der Hund das Erstaunliche kann, und Worte versteht und darauf reagiert.

Sollte man demzufolge gar nicht mehr mit dem Hund sprechen ?

​Wir sprechen ganz natürlich und instinktiv mit jedem Wesen, das uns was bedeutet. Egal ob es uns versteht oder nicht. Unser Verständnis dafür, wie Tiere uns verstehen muss sich vielleicht ein wenig wandeln. Sie verstehen nicht unsere Sprache als solches, sondern den Wortlaut, die Gesten die im Zusammenhang mit einer Aussage einher gehen. Sie können aus Tonlage, Klang der Stimme, sanfte oder schroffe, laute oder leise Gesprächsform erörtern, was von ihnen gefordert wird, oder was wir ihnen mit unseren Worten mitteilen möchten. Worte sind nicht zwingend erforderlich, können aber bei harmonischer und geübter, konzentrierter und konsequenter Anwendung ergänzend zu gestikulierten Befehlen wirken.

 

Mein Ziel als Trainer und Hundehalter ist ein selbstständiger und entspannter und lebensfroher Hund.

Anderen wiederum  ist eher daran gelegen, dass der Hund ruhig und entspannt ist – ob er nun den Po auf dem Boden absetzt oder nicht. Dass er folgt, wenn man es ihm deutet, und tatsächlich auch, dass er eigenständig ist. Die erste Trainerin, mit der ich damals gearbeitet hatte, erklärte mir, dass ich meiner Hündin Situationen, in denen sie sich fürchtet, mit «Leckerli» buchstäblich schmackhaft machen soll. Sie verbinde dann positive Gefühle mit dem vermeintlich Bedrohlichen. Doch Emotionen mit Futter wegtrainieren – wie soll das funktionieren ?

Der richtige Weg ist, vor dem ängstlichen Hund ruhig und sicher zu agieren. Ihn nicht zu trösten – das würde ihn ja nur in seiner Unsicherheit bestätigen, – sondern durch ruhige Energie und Führung zu zeigen, dass es keinen Grund zur Angst gibt. Aus diesem Grund soll man den Hund auch nur dann streicheln, wenn er entspannt ist. Denn dieses Gefühl gilt es, zu bestätigen. 

Zugegen ist es ohne Hilfsmittel (Belohnung) Anfangs schwieriger. Wenn man diese Strategie aber einmal verinnerlicht hat, dass vorrangig nicht der Hund trainiert und konditioniert werden, sondern der Mensch in seiner Kommunikation klar und anleitend sein muss – dann harmoniert man recht schnell mit seinem vierbeinigen Partner.

Für uns und unsere eigenen Hunde hat sich dieser Weg als richtige und passend erwiesen.

Wir würden uns freuen Sie und ihren Hund auf diesem Weg begleiten zu dürfen.

Mit Begeisterung für Sie da RoHuSchu Hundeschule Rolf Bügler.

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